Arthrose: Verschleißerscheinung in den Gelenken - was tun?

16.12.2022
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Arthrose: Verschleißerscheinung in den Gelenken entgegenwirken und lindern

Arthrose ist die am weitest verbreitete Krankheit im Bereich der Gelenke und die Hauptursache für Muskel- und Knochenschmerzen. Moderne Therapien und effektive Präparate können die Beschwerden inzwischen jedoch erheblich lindern und die Lebensqualität aufrechterhalten.

 

Ursachen
Als Arthrose (Gelenkverschleiß) bezeichnet man den langsam fortschreitenden, altersbedingten Knorpelabrieb in den Gelenken. Bei übermäßiger oder falscher Belastung kommt es zu Schmerzen im Gelenk bis hin zu einer Gelenkversteifung. Auch durch angeborene Knorpeldefekte ist ein Gelenkverschleiß möglich. Verletzungen der Bänder können die Gelenkstabilität ebenfalls zusätzlich verringern.

 

Zudem schreitet ab Mitte 40 der Verschleiß voran, denn die körpereigene Neubildung des wichtigen Knorpelbausteins Kollagen verlangsamt sich. Besonders häufig betroffen sind das Hüft-, Knie- und Sprunggelenk sowie die Gelenke an der Hand.

 

Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis
Neben dem Begriff Arthrose taucht häufig auch der Begriff Arthritis auf. Beides sind Gelenkerkrankungen und weisen ähnliche Beschwerden auf. Im Gegensatz zur Arthrose handelt es sich bei der Arthritis nicht um eine Abnutzung des Gelenkknorpels oder anderer Gelenkstrukturen, sondern um eine Entzündung des Gelenks.

 

Symptome
Die Verschleißerscheinungen bleiben lange Zeit unbemerkt, und Schmerzen treten erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Typische Arthrose-Symptome sind der sogenannte Anlaufschmerz und die Morgensteifigkeit. Beim Anlaufschmerz sind die ersten Bewegungen nach längerem Ruhen schmerzhaft, klingen dann aber wieder ab. Die Morgensteifigkeit dauert ebenfalls nur kurz, bis die Gelenke „warmgelaufen“ sind.

 

Fortgeschrittene Anzeichen einer Arthrose
Gelenksschwellung und Druckschmerz: Das ständige Reiben der Gelenkflächen führt zu einer entzündlichen Reaktion im Gelenk mit Bildung eines Gelenkergusses. Das Gelenk ist geschwollen, oft überwärmt und erheblich druck- und berührungsempfindlich.


Die fortgeschrittene Arthrose ist gekennzeichnet durch Schmerzen bei normalen alltäglichen Bewegungen und durch Ruheschmerz mit deutlicher Bewegungseinschränkung der betroffenen Gelenke. Hauptursache für die eingeschränkte Beweglichkeit sind schmerzhafte Muskelverspannungen, mit denen der Körper versucht, das Gelenk ruhig zu stellen, um eine weitere Belastung zu vermeiden.

 

Dies führt auf Dauer jedoch zu bleibenden Schäden, da diese Verspannungen nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch zu einer Verkürzung von Sehnen und Bändern führen und dies eine weitere Bewegungseinschränkung mit sich bringt. Die fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels führt zusätzlich zu einer Beeinträchtigung der Gelenkbeweglichkeit und zur Ausbildung von deutlichen Gelenkdeformierungen, die meist von Dauerschmerzen begleitet werden. Durch den vollständigen Knorpelabrieb kann das Gelenk völlig steif werden.

 

Leitsymptome der Arthrose:

  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Gelenkerguss
  • Muskelverspannung
  • Bewegungseinschränkung
  • Deformierung des Gelenkes
  • Funktionsverlust des Gelenkes

 

Symptomatische Basistherapie
Die Behandlung hat das Ziel, die Schmerzen zu verringern und die Gelenkbeweglichkeit und damit die Funktion zu erhalten. Die Basistherapie der Arthrose umfasst Gewichtsreduktion, um eine Fehl- und Überlastung der Gelenke zu vermeiden. Physio- und Trainingstherapie (Krankengymnastik), ergotherapeutische Maßnahmen und die Gabe sogenannter nicht-steroidaler Antirheumatika zur Schmerzlinderung und Dämpfung der Entzündung.


Es gibt zudem verschiedene pflanzliche und homöopathische Arzneimittel, die sich bei Arthrose als sehr wirksam erweisen. Auch Knorpelschutzstoffe wie Kollagen können dazu beitragen, Schmerzmittel einzusparen und möglicherweise sogar das Krankheitsgeschehen günstig zu beeinflussen.

 

Tipp: Dem Verschleiß vorbeugen
Bereits in jungen Jahren sollte dafür gesorgt werden, im Alter möglichst lange fit und eigenständig zu bleiben. Mit einer gesunden, ausgewogenen und fettarmen Ernährung und Normalgewicht lässt sich dem Gelenkverschleiß – sowie vielen anderen Krankheiten – entgegenwirken.


Ausreichend Bewegung sorgt für Muskelaufbau, durch den die Gelenke entlasten werden, was einem Verschleiß vorbeugen kann. Auch wenn bei Arthrose jede Bewegung schmerzt, ist regelmäßige und wohldosierte Bewegung das wirksamste Mittel, um möglichst lange leistungsfähig zu bleiben. Gerade der stete Wechsel zwischen Be- und Entlastung des Gelenks sorgt dafür, dass der Gelenkknorpel ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und optimal als Puffer und Gleitschicht wirken kann.

 

Das gilt auch, wenn die Gelenke schon Funktionsschäden aufweisen und vor allem im Alter durch Entzündung und Verschleiß erhebliche Schmerzen bereiten. Bei strapazierten Gelenken, Sehnen und Muskeln sind Gelenk schonende Sportarten wie Schwimmen oder Nordic Walking ideal.

 

Was außerdem hilft:

  • überwiegend vegetarische Kost
  • tierische Fette durch Soja-, Raps- oder Leinöl ersetzen
  • auf Alkohol und Zigaretten verzichten

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Redaktion: © Praxiswunder
Foto ©: Pixabay