Das griechische Wort „kryo“ bedeutet kalt, Frost, Eis oder Kälte. Kryotherapie ist ein Sammelbegriff für zahlreiche, sehr unterschiedliche Behandlungsmethoden, bei denen Kälte zu medizinischen Zwecken genutzt wird. Da auch bei der so genannten Kältetherapie niedrige Temperaturen zum Einsatz kommen, werden die zwei Bezeichnungen oft als Synonyme gehandhabt.
Genaugenommen beschreibt der Begriff Kältetherapie jedoch die Behandlung mit Temperaturen zwischen null und 15 Grad, während Verfahren mit Temperaturen zwischen minus 180 und null Grad als Kryotherapie bezeichnet werden. Man unterscheidet lokale Kälteanwendung, bei denen oft ein kurzzeitiges Aufsprühen von flüssigem Stickstoff bei etwa minus 200 Grad, aber auch Eispackungen, Abreibungen, Kaltwasser-Umschläge angewendet werden, von Ganzkörperanwendung, die im Wasser, in Kältekammern bzw. Kryosauna-Kabinen erfolgen.
Die Kryo- bzw. Kältetherapie gehört wie die medizinische Anwendung von Wärme zu den Thermotherapien. Man nutzt bei beiden den Temperaturunterschied zwischen dem Körper und seiner Umgebung oder einem kalten oder warmen Objekt aus, um ihn als Ganzes oder an bestimmten Stellen zu erwärmen oder abzukühlen.
Beide Maßnahmen wirken auf ihre Weise je nach Indikation schmerzlindernd, den Muskeltonus entspannend und sogar reflektorisch auf Funktionen der inneren Organe. Kälteanwendungen sind zusätzlich noch entzündungshemmend.
Kälteanwendungen können lokal oder am ganzen Körper therapeutisch angewandt werden. Die Kältetherapie führt dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen, wodurch die darunterliegenden Körperregionen unempfindlicher gegen Schmerzen werden.
Diese lindernde Wirkung hilft auch in akuten Stadien, da durch eine verringerte Körpertemperatur die Aktivität der Entzündungsmediatoren verkleinert wird. Der menschliche Körper reagiert nach einer Kälteanwendung mit einer erhöhten Wärmeproduktion und einem beschleunigten Stoffwechsel. Dies führt zu einem positiven Langzeiteffekt.
Die Kryotherapie ist grundsätzlich mit einer ganzen Reihe von Kälteträgern möglich. Sie müssen von außen die kalten Temperaturen aufnehmen und speichern. Bei Abruf durch eine spezielle Therapiekonzeption wird die Kälte nach außen wieder abgegeben. Wird ein Kälteträger auf ein warmes Körperteil gelegt, so kommt es physikalisch zum Wärmeentzug an dieser Stelle.
Man erzielt eine lokale Unterkühlung des Gewebes, die zu therapeutischen Zwecken genutzt werden kann. Kaltanwendungen haben in der zu behandelnden Region eine schmerzlindernde Wirkung und schränken die Nervenleitgeschwindigkeit ein. Die Kältereize werden verstärkt durch die Kälterezeptoren aufgenommen und über spezielle Nervenleitungen über das Rückenmark zum Gehirn geleitet, indem die Schmerzleitung durch deren spezielle Nervenstränge überlagert wird.
Die großen und kleinen Gefäße verengen sich je nach Intensität und Dauer der Einwirkung; die Haut wird spärlicher durchblutet. Auch verringert sich der Flüssigkeitsaustritt aus den Blut- und Lymphgefäßen. Kälte dämpft somit Entzündungen aller Art, da durch eine verringerte Temperatur im Gewebe die Aktivitäten der Entzündungsmediatoren gehemmt werden.
Die Kryotherapie bewirkt in dem Gewebsabschnitt eine radikale Erhöhung von Hormonen, z. B. Endorphinen, die diese entzündlichen Reaktionen und Fehlfunktionen mildern. Weil die Reflexe des Nervensystems generell herabgesetzt sind, wird auch die Empfindung von Schmerzen unter der Haut im Bindegewebe und in Muskeln, aber auch reflektorisch in inneren Organen vermindert.
Etwas länger andauernde Kaltreize schränken die Aktivitäten der Muskulatur ein. Dadurch werden Muskelverspannungen gesenkt und Verkrampfungen aufgelockert.
Die Kryotherapie gehört demzufolge zu den Reiztherapien. Sie ist in der Schulmedizin in den einzelnen Disziplinen gleichermaßen anerkannt wie in der Naturheilkunde.
So wird sie sehr häufig als eigenständige Therapie eingesetzt oder auch im Zusammenhang mit anderen Behandlungen verordnet. Es wird nämlich bei ihrer Anwendung die Körperoberfläche relativ schnell stark abgekühlt, was sogar nach Beendigung des Kältereizes noch weiterhin zu einer Beschleunigung des Metabolismus führt und heilende Reaktionen länger wirken lässt.
Dabei wird die innere Körpertemperatur in keiner Weise abgesenkt – selbst bei großflächiger Einflussnahme. Eine intensive Einwirkung der Kälte kann aber ein Frösteln und Frieren, unangenehme Kältegefühle bis hin zum Kälteschmerz auslösen. Die Kälte muss daher zur Schmerztherapie individuell eingesetzt werden, möglichst partiell und kurzzeitig.
Grundsätzlich gilt: Wer bei einer Kältebehandlung nachhaltig fröstelt, muss die Therapie abbrechen und sich zunächst wieder aufwärmen. Durch die Kryotherapie entstehen auch sogenannte „Fernwirkungen“. Sie sind zusätzlich ausgelöste Veränderungen im Körper abseits der gekühlten Bereiche.
Dabei findet eine Gegenregulierung des Körpers mit verschiedenen Auswirkungen statt. Je nach Dauer und Intensität der Kältebehandlung kann sich der Blutdruck erhöhen oder die Herzfrequenz verringern. Auch Atmung, Muskulatur und die Leitgeschwindigkeit der Nerven werden beeinflusst.
Rote Blutkörperchen werden vermehrt gebildet, wodurch der Körper maximal mit Sauerstoff versorgt wird. Es kommt auch zur zusätzlichen Bildung und Ausschüttung zahlreicher Botenstoffe oder von Immunzellen. Das trägt dazu bei, die Stimmung zu heben, die Stressresistenz zu fördern und die Schlafqualität zu verbessern.
Auch die Kältetherapie hat wie die Wärmetherapie eine lange Geschichte. Man kann sagen: Das Wissen um die schmerzlindernde Wirkung der Kälte ist genauso alt wie der Schmerz selbst. Unsere Urahnen wussten sich schon mit Eis und Schnee zu behandeln. Die alten Ägypter nutzten Eis zur Linderung von Schmerzen.
Sie machten auch schon Umschläge mit essigsaurer Tonerde, um Schmerzen zu lindern. Die Ärzte der Antike ließen sich sogar Eis von Olymp bringen. Erste schriftliche Überlieferungen der schmerzlindernden Wirkung von Eis und Schneepackungen zur lokalen Schmerztherapie und sogar zur präoperativen Vorbereitung für chirurgische Eingriffe geht wie vieles andere auch auf den griechischen Arzt Hippokrates von Kos zurück.
Er nutzte Eiswasser zur Fiebersenkung, aber auch zur Behandlung von Schmerzen, Schwellungen und zur Blutstillung. Die Anwendung von Kälte zu therapeutischen Zwecken wurde unter anderem zwischen 600 vor Christus und 200 nach Christus im „Corpus Hippocraticum“, auch hippokratische Schriften genannt, einer Sammlung von mehr als 60 antiken medizinischen Texten, erwähnt.
Ähnliche Beschreibungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Medizingeschichte der vergangenen Jahrhunderte: „Kälte hilft bei Schmerzen!“. Der deutsche Arzt Friedrich Trendelenburg erkannte und beschrieb sogar in seinen wissenschaftlichen Werken Anfang des vergangenen Jahrhunderts den langanhaltenden Funktionsverlust von Nerven nach einer Eisapplikation.
Die Kryochirurgie und die Ganzkörperkältetherapie sind jedoch erstmals im 19. Jahrhundert aufgetaucht. So gelten die bekannten Kneippbäder als Vorläufer der modernen Kältetherapie. James Arnott schaffte es Mitte des 19. Jahrhunderts, mit einem Eis-Salz-Gemisch, Geschwülste durch Vereisung zu entfernen.
In Japan entwickelte der Rheumatologe Dr. Toshiro Yamauchi 1980 als Erster die Idee einer Ganzkörperbehandlung mit extremer Kälte von bis zu minus 175 Grad Celsius gegen rheumatoide Arthritis. Ende der 80er Jahre entstand die erste europäische Kältekammer mit Temperaturen von bis zu minus 110 Grad Celsius in einer deutschen Klinik.
In den 90ern griff Professor Alexander Baranov in St. Petersburg die Forschungen von Yamauchi auf und entwickelte die erste Einpersonen-Kältekammer bzw. die Eissauna.
Übrigens: Vor hundert Jahren wurde der Eisbeutel zum ersten Mal in Deutschland zur Kältetherapie eingesetzt.
Kaltes Wasser
Pfarrer Sebastian Kneipp setzte mit seiner Hydrotherapie vor allem auf Kälte. Die Behandlungen mit kaltem Wasser im Rahmen einer seiner fünf Behandlungssäulen haben heute immer noch ihre vollwertige Bedeutung bei der Behandlung von Schmerzen.
Das erreicht man bei bestimmten Schmerzsymptomen bereits mit Wasser, das eine Temperatur weit über null Grad hat. Leitungswasser mit zehn bis 15 Grad ist völlig ausreichend, um eine wirkungsvolle Hydrotherapie mit einem wichtigen Kältereiz anzuwenden.
Diese relativ mild wirkenden Reize sind bei Auflagen und Wickeln mit kaltem Wasser örtlich gut anwendbar. Bekannt ist die kalte Herzauflage bei Herzschmerzen oder bei durch hohen Puls, Rhythmusstörungen oder starkem Herzklopfen ausgelöste Missempfindungen in der Herzgegend. Kaltes Wasser ist in jedem Haushalt vorhanden.
Einfache Handhabung: Ein Waschlappen oder Tuch wird mit möglichst deutlich kaltem Leitungswasser getränkt, stark ausgewrungen und auf die Herzgegend gelegt. Darüber wird ein trockenes Tuch ausgebreitet. Der Kältereiz führt bald zum gewünschten Effekt:
Beruhigung des Herzens mit Rückgang von Schmerzen. Wenn sich die Herzauflage erwärmt hat, kann sie wiederholt werden.
Ein kaltes Armtauchbad wirkt ebenfalls beschwerdelindernd, z. B. bei Herzschmerzen. Die Anwendung ist denkbar einfach und sehr wirksam. Man taucht die Arme in kaltes Wasser, möglichst bis zu den Ellenbogen. Zeit: Je kälter, desto kürzer, sechs bis 20 Sekunden. Nach einer halben Minute kann man das Bad mehrfach wiederholen. Übrigens: Bei Kopfschmerzen hat das kalte Armtauchbad ebenfalls eine sehr gute Wirkung.
Kalte Güsse lindern Schmerzen in den Beinen und am Kopf. Bei Spannungsschmerzen und Schweregefühl in den Beinen gießt man beide Beine nach der Kneipp‘schen Vorgehensweise ab. Vier vorgegebene Schleifen sind mit dem Strahl aus einem Schlauch oder mit wenig Druck aus dem Brausekopf zu ziehen.
Dann ist es klassisch nach Kneipp. Die Schemata dazu muss man sich einprägen. Oft genügt aber auch das kalte Abduschen der Beine bis sich das Gefühl von „Nadelstichen“ einstellt. Nach einer Pause kann man auch diese Prozedur mehrmals wiederholen.
Kaltanwendungen mit Wasser für ein gutes Fuß- und Beingefühl ist das Wassertreten, Taulaufen oder das bei „flockigem Wasser“ mögliche Schneetreten. Übrigens: Ein kalter Gesichtsguss lindert lästige Stirnkopfschmerzen ohne Einnahme von Tabletten.
Kalte Wickel sind besonders bei chronischen Schmerzen sehr sinnvoll anwendbar. Besonders gut wirksam sind sie bei Knieschmerzen. Ein etwas längeres Leinentuch wird in kaltes Wasser getaucht, kräftig ausgewrungen und um das Knie gewickelt. Darum kommt ein wärmendes Tuch.
Der so entstandene Kniewickel, ob speziell nach Kneipp oder auch nach Prießnitz, sollte etwa eine Stunde angelegt sein. In dieser Zeit erwärmt sich das Knie durch die reflektorische Erweiterung vor allem der kleinen Gefäße. Diese Reaktion reicht bis ins tiefe Innere des Gelenkes. Damit verschwinden auch Schmerzen.
Kommt es nicht zu einer Erwärmung mit einem entsprechenden angenehm empfundenen Wärmegefühl, sollte man den Wickel vorzeitig entfernen und das Knie mit einem wärmenden Tuch bedecken. Man kann einen Kniewickel auch als langliegenden Wickel über Nacht angelegt lassen.
Eisbeutel und Co.
Seit über 100 Jahren hat sich gefrorenes Wasser in Eisbeuteln bewährt. Zerkleinerte Eisstücke werden in einen für Wasser undurchlässigen Beutel eingefüllt und auf die zu kühlende Körperregion gelegt. Dabei passt sich der Beutel den Konturen sehr gut an. Vor allem bei schmerzenden Prellungen, Verstauchungen oder auch bei Kopfschmerzen wird der Eisbeutel gern angewendet.
In der Sportmedizin wird Eis sehr gut zur Kühlung bei der Erstversorgung von weniger starken Unfällen und kleineren Verletzungen eingesetzt. Dort treten häufig Gelenk- und Muskelschmerzen durch Verstauchungen, Prellung, Umknicken im Sprunggelenk oder Banddehnungen auf. Man darf allerdings das Eis nicht direkt auf die Haut aufbringen.
Man legt ein Tuch zwischen Haut und Eis, auch bei Eisbeuteln. Wenn ein Mensch beim Sport eine Verletzung erleidet, so wird Gewebe gequetscht und gedehnt. Dabei werden u. a. auch die kleinen Blutgefäße zerstört. Es tritt Blut in das Gewebe über. Die Gewebsbereiche schwellen an. Es kommt zum Bluterguss.
Wird die ge- oder zerstörte Stelle schnell gekühlt, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. So tritt weniger Blut aus. Schmerzen vermindern sich sofort. Unterstützt wird anschließend durch das Umwickeln mit einer Binde.
Manche Therapeuten und Mediziner schwören zur schnellen Schmerzbehandlung auf kurzzeitige Eistauchbäder. Dabei ist die Temperatur des Wassers durch das hinzugefügte Eis bis fast zum Gefrierpunkt herabgesetzt. Einsatz finden solche Bäder bei der Behandlung von frischen Sportverletzungen an Armen und Beinen statt.
Eishandbäder kommen besonders in der Handchirurgie zum Einsatz, um postoperativ auftretende Ödeme und meist vorhandene Schmerzen zu vermindern. Kryogele gibt es für den Hausgebrauch zu kaufen. Sie werden im Gefrierfach des Kühlschrankes bei minus zehn bis minus 20 Grad gelagert. Sie bleiben trotz der sehr tiefen Minusgrade in ihrer Konsistenz weich und gut verformbar.
Man kann sie schnell und mit kurzfristigem Erfolg bei akuten Schmerzen in der Muskulatur, an Gelenken oder Körperoberflächen, so auch bei Verbrennungen einsetzen. Sie passen sich den Körperkonturen an und geben ihre Kälte langsam an das Gewebe ab. Die Auflagezeit richtet sich nach der Größe der Gelenke oder Hautareale.
So sollten Hand- und Fingergelenke oder Fußgelenke höchstens fünf Minuten, Knie- und Hüftgelenke nicht länger als 15 bis 20 Minuten gekühlt werden. Die Kryopacks dürfen auch nicht direkt auf die Haut aufgelegt werden. Mit einem dünnen oder auch dickeren Tuch kann man den Kältereiz gut dosieren. Die Umhüllung des Packs ist deswegen so wichtig, weil die Kondensationsfeuchtigkeit soweit wie möglich von der Haut entfernt gehalten werden muss.
Es kommt sonst zu Erfrierungsreaktionen der Hautoberfläche. Übrigens: Die Kryopacks sind sofort zu entfernen, wenn statt eines angenehmen Kältegefühls ein Kälteschmerz auftritt. Für den Hausgebrauch ist auch die so genannte Frottiertuchmethode möglich. Dabei wird ein Frotteetuch in eine konzentrierte Salzlösung – ein halbes Kilo Kochsalz auf zweieinhalb Liter Wasser – getaucht, ausgewrungen, gefaltet und bei minus zehn bis 20 Grad eingefroren.
Die Salzlösung wird deshalb verwendet, weil sie das Hartwerden des Stofftuches verhindert. Das gefrorene Tuch ist bei der Anwendung leicht formbar, wenn man es vor Gebrauch mit kaltem Wasser überspült. Um einen Hautschaden zu vermeiden, sollte auch ein dünnes Tuch zwischen Haut und Frotteetuch gelegt werden.
Menschen mit chronischen Schmerzen bei einer Arthrose sollten die Kryopacks stets in ihrem Kühlschrank vorrätig halten. Besonders bei Entzündungs- oder Überforderungsschüben oder auch bei einem zu erwarteten Gichtanfall zeigen sie schnelle Wirkung.
Am Kniegelenk stellen sich gute und länger anhaltende Erfolge am besten ein, weil man rund um das Gelenk die Kälte einwirken lassen kann. Übrigens: Zur schnellen Anwendung sind auch Beutel mit eingefrorenen Erbsen bestens geeignet – wenn man kein Spezialpack zur Verfügung hat.
Kältesprays werden sehr gern zur schnellen Kühlung bei sportlich bedingten Verletzungen eingesetzt. Das ist oft eindrucksvoll beim Fußball zu sehen. Der schnell entstandene große Temperaturunterschied durch den eiskalt wirkenden Spray bewirkt eine intensive Anregung der Kälterezeptoren. Diese Kältereize überlagern sehr schnell die Schmerzreize.
Der Fußballer steht sofort auf und kann weiterspielen. Wichtig: Der Sprühabstand soll 30 bis 40 Zentimeter betragen, die Sprühdauer kann 15 bis 20 Sekunden sein – bis das Gewebe heller wird und ein intensives Kälteempfinden ausgelöst ist. Mehrere Wiederholungen sind oft nötig. Gut zu wissen: Gelenke müssen lange genug gekühlt oder kalt gehalten werden.
Eine nur wenige Minuten dauernde Kühlung erfasst nur die Hautfläche und oberflächliche Gewebeabschnitte. Anschließend kommt es zu einer so genannten reaktiven Hyperämie, also einer verstärkten Durchblutung. Da ein entzündetes Gelenk ohnehin durch die Entzündung schon stark durchblutet ist, verstärkt man mit einer zu kurzen Kühlung diesen Effekt zusätzlich.
Sie führt damit häufig im Anschluss zu einer Förderung der Entzündung und somit zu mehr Schmerzen. Es wird das Ziel einer Verminderung der Entzündungszeichen nicht erreicht. Bei ausreichend langer Kühlung gelangt dagegen die Kälte in die Tiefe, also sogar in das Gelenkinnere. Die Tiefensensoren im Gelenk werden angeregt, eine Mehrdurchblutung zu verhindern. Das Ergebnis ist somit auch die Schmerzlinderung.
Quark aus dem Kühlschrank wirkt oft wunder. Ein tolles Hausmittel! Quark wird ganz einfach in ein Tuch eingewickelt und als grober und gut verformbarer Klumpen auf die zu behandelnde Stelle gelegt. Quark nimmt Wärme sehr gut auf – kühlt also bestens.
Schockeistherapie
Bei der neuroreflektorischen Schmerztherapie oder auch Schockeistherapie genannt, genügt eine kurzzeitige Einwirkung von einer halben Minute bis drei Minuten extremer Kälte, um Schmerzen zu lindern, entzündliche Prozesse einzudämmen, eine verkrampfte Muskulatur zu lockern und das Immunsystem zu stärken. Die Behandlung erfolgt mit flüssigem Kohlendioxid.
Sobald es mit Sauerstoff in Berührung kommt, entstehen winzig kleine Eiskristalle. Der Behandler sprüht es mit kreisenden Bewegungen und mit einem sanften Druck von etwa 0,3 bar präzise auf die Haut. So kühlt die behandelte Körperstelle innerhalb von drei bis fünf Sekunden auf eine Temperatur von vier bis null Grad ab.
Die so erzielten analgetischen, antiphlogistischen, vasomotorischen, neurophysiologischen komplexen Vierfachwirkungen haben einen deutlich effektiveren Effekt als einfache Kälteanwendungen. Kälteverbrennungen sind bei korrekter Anwendung durch das integrierte Messsystem vermeidbar. Der Organismus und das Herz-Kreislauf-System werden nicht beeinträchtigt, da nur umschriebene, betroffene Körperregionen behandelt werden.
Kältekammer
In den vergangenen Jahrzehnten wurde zunehmend die Ganzkörpertherapie in der Kältekammer erforscht und aus ästhetischen wie auch medizinischen Gründen angewendet. Moderne Kältekammern arbeiten nach dem „Kühlschrankprinzip“. Das System der Kältekammer besteht aus einem Vorraum, in dem der Luft die Feuchtigkeit entzogen wird.
Damit bildet sich im Hauptraum nicht viel Nebel. Die Lufttemperatur in ihm beträgt bis zu minus 120 Grad. Sie wird in speziellen Aggregaten durch flüssigen Stickstoff mechanisch so tief abgekühlt. Neben der Temperatur ist auch die Zirkulation der Luft regelbar. Dadurch ist der Wärmeentzug der Haut individuell gestaltbar. Je nach subjektivem Empfinden kann man somit die Temperatur einregeln.
Die Luft ist dabei in der Kältekammer extrem trocken. Dadurch wird von den Patienten die starke Kälte nicht als sehr kalt, sondern sogar als angenehm empfunden.
Die zu behandelnden Patienten sind in der Kältekammer fast unbekleidet. Wer an den markanten „Frierpunkten“ des Körpers wie Händen, Ohren oder Nase empfindlich auf Kälte reagiert, kann Handschuhe, Ohrenschützer oder einen Nasen-Mund-Schutz tragen. Immerhin ist eine Aufenthaltszeit von etwa zwei bis vier Minuten vorgesehen.
Die Insassen der Kältekammer bewegen sich in dieser Zeit, sie gehen langsam im Kreis oder bewegen sich gymnastisch. Sie verspüren nach sehr kurzer Zeit bereits das Nachlassen von Schmerzen, oft bereits nach einer Minute. Für den größten Teil ist sogar sofortige Schmerzfreiheit vorhanden. Es kommt gleichzeitig zu einer deutlichen Funktionsverbesserung der Gelenke.
Nach dem Verlassen der Kältekammer tritt neben der Beschwerdefreiheit häufig ein angenehmes Wärmegefühl ein. Die Schmerzlinderung hält etwa zwei bis sechs Stunden an. Das bedeutet für viele Schmerzpatienten eine ungestörte Nachtruhe, wenn sie erst in den Abendstunden diese spezielle Ganzkörpertherapie erhalten.
Die Kombination zwischen der Kältekammer und anschließender Bewegungstherapie hat besonders günstige Effekte. Die verbesserte Beweglichkeit bei Schmerzfreiheit kann vor allem zu spezifischen bewegungstherapeutischen Maßnahmen ausgenutzt werden. Besonders Dehnübungen sind dabei wirkungsvoll.
Auch Trainingseffekte stellen sich besser ein, da manche Patienten auf diese Weise zum ersten Mal wieder in der Lage sind, ihre verspannten und schmerzhaften Muskeln besser zu bewegen und somit auch wieder zu trainieren.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben nachgewiesen, dass bei Patienten mit rheumatoider Arthritis die T-Helferzellen für drei Stunden absinken und die T-Suppressorzellen ansteigen. Dies wirkt sich günstig auf die Entzündungsreaktionen in den Gelenken aus.
Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol steigen während und nach der Behandlung in der Kältekammer nicht an. Das bedeutet, dass die Therapie bei den Patienten keine Stressreaktionen ausübt. Also insgesamt viele positive Wirkungen und langfristige Effekte für die gelenkschmerzgeplagten Patienten.
Die Ganzkörperkältebehandlung darf nicht bei Menschen angewendet werden, die einen zu hohen Blutdruck haben, unter extremer Platzangst leiden oder an einem fortgeschrittenen Stadium eines Diabetes mellitus erkrankt sind. Gesamtergebnis: Nach einer seriellen sechswöchigen Behandlung berichten 90 Prozent der Patienten über eine deutliche Linderung ihrer Schmerzen.
Kryosauna
Bei der Kryosauna handelt es sich um die modernste Form der Kälteanwendung in der Kryotherapie. Diese besondere Art einer Kältekammer ist nur für eine Person ausgelegt. Ein großer Unterschied zur herkömmlichen Kältekammer ist, dass der Kopf dabei frei bleibt.
Während der Behandlung wird der Körper beim Stehen in einer tonnenähnlichen Kammer, die den Körper umschließt, für drei Minuten einer Temperatur von minus 150 bis minus 110 Grad ausgesetzt. Bevor die Anwendung beginnt, wird daher die Höhe exakt auf die Körpergröße des Behandelnden eingestellt.
Die extreme und auch sehr trockene Kälte wird durch die Zufuhr von Stickstoff erreicht. Die Kryosauna arbeitet mit einer niedrigeren Temperatur von minus 160 Grad. Die Anwendungsdauer ist in der Regel zwei bis drei Minuten.
In der ersten Minute gerät der Körper in eine Art Schockzustand. Die Hauttemperatur wird auf null Grad heruntergekühlt, wobei die Körpertemperatur konstant bleibt. Der Stoffwechsel ist besonders angesprochen, um den Temperaturverlust auszugleichen und die inneren Organe zu schützen.
All das kostet Energie. Gleichzeitig wird der Organismus mit einem Maximum an Sauerstoff versorgt und es werden Glückshormone ausgeschüttet. Sie machen manche Menschen regelrecht süchtig nach diesem Gefühl des extremen Kältereizes. Wer morgens in die Sauna geht, fühlt sich erfrischt – wer abends sie benutzt, kann sich über einen besseren Schlaf freuen.
Wie oft man in die Kryosauna gehen sollte, kommt darauf an, wofür man es tut. Rheumapatienten und Menschen mit akuten Beschwerden sollten eigentlich drei- bis viermal in der Woche in die Eissauna gehen, um einen gewünschten Langzeiteffekt zu erzielen. Eine allgemeine Empfehlung: Zweimal die Woche über mehrere Wochen hinweg.
Leistungssportler verwenden die Kryosauna sogar ein bis drei Mal am Tag. Sie profitieren besonders von den vielen positiven Effekten. Bei ihnen verkürzt sich ihre Regenerationszeit und ihre Muskeln werden besser mit Sauerstoff versorgt. Auch die Behandlung vor dem Training oder Wettkampf ist möglich, da keine Auskühlung des Körpers erfolgt.
Manche Fußballer nutzen sogar in der Halbzeit eines Spieles die Kryosauna, um in der zweiten Hälfte des Spieles energiegeladener auf dem Platz zu agieren.
Übrigens: Auch Stars bei Film und Fernsehen profitieren von dieser Form der Kältetherapie. Sie haben ihre eigene Kryosauna bereits zu Hause. Auch im Bereich Beauty hat sie sich inzwischen sehr umfangreich angesiedelt.
Winterbaden oder Eisbaden
Eis- oder Winterbaden oder Winterschwimmen ist das Baden in freien Gewässern bei niedrigen Wassertemperaturen bis nahe null Grad. Die Bezeichnung Winterbaden ist allerdings präziser als Eisbaden, da das Eintauchen in kaltes Wasser sinnvollerweise im Herbst begonnen und das ganze Winterhalbjahr bis zum Frühjahr fortgesetzt wird. Die Bezeichnung Eisbaden ist geläufiger.
Vom medizinischen Standpunkt betrachtet, ist das Eisbaden eine die Gesundheit fördernde, abhärtende, sportlich aktive und psychisch stabilisierende Betätigung, die den allgemeinen Gesundheitszustand deutlich verbessert. Man kann beides mit der Sauna vergleichen, die ebenfalls eine Vielzahl von gleichartigen gesundheitlich stabilisierenden Effekten hat.
Zum Baden im eisigen Wasser gehört jedoch eine wesentlich größere Überwindung. Ohne Zweifel stellt das Eisbaden für den Körper einen intensiven Kältereiz dar. Zum Erhalt der Körperkerntemperatur aktiviert er vielfältige physiologische Funktionen und Regelkreise im Dienst der Thermoregulation.
Die Hautdurchblutung wird zur optimalen Thermoregulation durch den Sympathikus dem Bedarf angepasst. Kleine Arterien können durch α-Rezeptor-Aktivierung bei Kälte verengt werden. Dadurch wird die Durchblutung der Haut gedrosselt. Nach dem Bad wird sie reflektorisch weit gestellt. Es finden sich die niedrigsten Temperaturen an den Fingerspitzen.
Sie sinken um durchschnittlich 8 Grad. Dagegen vermindert sich die Sublingualtemperatur durchschnittlich nur um 0,5 Grad. Interessant ist, dass es bei einem längeren Seebad von 12 bis 18 Grad Wassertemperatur nur zu einem Abfall der Körperkerntemperatur bis 3 Grad kommt.
Kaltes Seebad
Das kalte Meerwasser im Herbst bis zum Frühjahr in der Nord- und Ostsee macht gesund. Der Körper reagiert auf die Kältereize des Wassers beim Baden und Schwimmen. Die plötzliche Abkühlung bei Wassertemperaturen zwischen 14 und 18 Grad zwingt die Hautgefäße, sich zu verengen. Es entsteht das erste Frösteln.
Dann erweitern sich die Gefäße, insbesondere durch die Bewegung. Es folgt dadurch ein Wohlgefühl und angenehmes Warmempfinden. Bleibt der Badende länger im kalten Wasser, so empfindet er bald ein zweites Frösteln. Dann sollte das Meerwasser verlassen werden. Eine Erwärmung durch ein kräftiges Abfrottieren und Warmhalten in einem Bademantel ist wichtig, damit man sich erwärmt.
Durch den Wellengang ist der Trainingseffekt größer als beim Schwimmen im glatten Wasser. Man schwimmt automatisch kraftvoller und intensiver. Die Wellen sind besser als jede Massage. Durch sie wird die Durchblutung angeregt und der Stoffwechsel erhöht. Im Salzwasser lösen sich abgestorbene Hautschüppchen. Die Haut wird geschmeidiger.
Eine Empfehlung der Meeresheilkundler: Langsam ins Meerwasser hineingehen, dreimal untertauchen und anschließend das Wasser wieder verlassen. Durch die relativ kurze Zeit des Einwirkens des Kaltreizes entstehen ausreichende Gesundheitsreaktionen im Körper.
Genau genommen könnte man das Baden in kaltem Wasser als erste Kneipp-Anwendung überhaupt bezeichnen. Wie allgemein bekannt, erkrankte der junge Sebastian Kneipp an Tuberkulose. Er heilte sich selbst durch kalte Bäder in der Donau. Aus dieser Erfahrung heraus entwickelte er später sein ganzheitliches Gesundheitskonzept. Er erkannte damals schon, dass bereits ein sehr kurzer Kältereiz von einigen Sekunden die gesundheitlich erwünschten Wirkungen auslöst.
Peloide
Die Aussage „Wichtig ist, dass Peloide richtig angewendet werden!“ bedeutet auch, ob sie zur Wärmetherapie oder sogar zur Kältetherapie eingesetzt werden. Sie haben die Eigenschaft, Wärme und auch Kälte intensiv zu speichern. In kalter Form haben Peloide gefäßverengende, schmerzlindernde und antientzündliche Wirkungen.
Die Peloide wirken im Rahmen der Kälteeinsätze sehr günstig bei Temperaturen um fünf Grad. Vor allem entzündlich ausgelöste Schmerzsymptome sprechen auf kalte Peloide gut an. Sie sind nicht zu kalt und werden direkt auf die Haut aufgetragen. Nach längerer Einwirkungszeit zieht die Kälte gut ein und dringt kontinuierlich in die Tiefe. T
rocknet ein Peloid wie Lehm oder Kreide in der Zeit der Behandlung aus, so ist die gewünschte Wirkung beendet. Die Substanz muss entfernt werden, da sonst ein Wärmeeffekt einsetzt. Die Kälte wird dann wieder ins Peloid zurückgezogen. Peloide werden nur selten als Kältetherapeutika eingesetzt. Sie haben ihre Domäne in der Wärmeapplikation.
Es gibt aber auch Gründe, die eine intensive Kältetherapie verbieten. Sie darf oder sollte nicht bei Menschen angewendet werden, die besonders kälteempfindlich sind oder sogar an einer Kälteallergie leiden. Sie haben typische Überreaktionen auf Kälte, ob nur kurz oder auch länger angewendet.
Bei bestimmten Nervenerkrankungen, bei denen Kälte leitende Nerven geschädigt sind, ist Kälte kontraindiziert. Auch bei Krankheiten mit Substanzverlust wie bei allen Formen von Krebs im fortgeschrittenen Stadium muss auf eine Kältetherapie verzichtet werden.
Bei stärkeren arteriellen Durchblutungsstörungen verbieten sich lokale Kälteanwendungen. Patienten mit einer akuten Nierenbeckenentzündung oder akuten Blasenentzündung müssen Kälteapplikationen meiden.
Infokästen
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• Blutgefäße verengen sich während der Anwendung
• Zellstoffwechsel wird herabgesetzt
• Gewebeentzündungen werden abgeschwächt
• Kapillardurchlässigkeit wird herabgesetzt
• Lokale Wasseransammlungen reduzieren sich
• Nervenleitgeschwindigkeit wird verringert
• Ein übermäßiges Zusammenziehen der Muskeln wird gemindert
• Muskelspannung wird vermindert
• Viskosität der Synovialflüssigkeit wird erhöht
• Es erfolgt ein schnellerer Heilungsverlauf bei Verletzungen
• Eine Straffung des Bindegewebes ist nachweislich
• Es besteht eine Stärkung des Immunsystems
• Stresssymptome werden verringert
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Schon in den 1970er Jahren befasste sich der japanische Arzt Toshima Yamauchi mit Patienten, die an entzündlich rheumatischen Erkrankungen litten. Sie erhielten entsprechende Medikamente, die aber nicht ausreichend halfen. Durch eine besonders konsequent angewendete Kältetherapie erzielte er bessere Erfolge. Zunächst wendete er Eiswasser an. Dann experimentierte er mit Stickstoff-Kaltluft. Er nutzte zusätzlich eine gezielte Bewegungstherapie. Dadurch gelang es ihm, die Gelenke seiner Patienten trotz Weglassens von Medikamenten unter dem Einfluss von Kälte und Bewegung in ihrem Entzündungszustand wesentlich zu bessern. Die Beweglichkeit der vorher mehr oder weniger immobilen Patienten wurde nachweislich deutlich erhöht.
1978 berichtete Yamauchi auf dem Europäischen Kongress für Rheumatologie erstmalig über seine hervorragenden Ergebnisse, die er mit seiner Ganzkörperkältetherapie erzielt hatte. Das beeindruckte auch die Rheumatologen in Europa. Seit den 80er Jahren wird die Methode in den einzelnen Ländern zeitlich versetzt angewendet. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis das erfolgreiche Therapiekonzept auch in Deutschland Anerkennung und Einzug fand. Sogar Wellness-Zentren arbeiten inzwischen nach dem japanischen Vorbild.
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Eisgranulat:
etwa minus 0,5 bis minus ein Grad. Granulat in einem Stoffbeutel wird auf die Haut aufgelegt. Die Hauttemperatur sinkt innerhalb von 20 Minuten um fünf bis acht Grad.
Eisbeutel:
etwa null Grad. Beutel aus Kunststoff mit einer Mischung aus Wasser und Eis. Die Hauttemperatur beträgt nach 20 Minuten nur noch etwa zehn Grad.
Gestielter Eisroller:
etwa minus 0,5 bis minus ein Grad. Die Haut wird mit dem Eisroller betupft oder abgerieben.
Kältekompressen:
etwa ein bis drei Grad. Sie sind gut verformbar und können an der Körperoberfläche optimal angepasst werden.
Gelpackungen:
etwa minus 20 bis minus 15 Grad. Ein trockenes Küchentuch zwischen Haut und Gelpackung verhindert oberflächliche Erfrierungen.
Kältespray:
etwa minus 0,5 bis minus ein Grad Die entstehende Verdunstungskälte wirkt stark kühlend, aber nur kurzfristig. Kältesprays werden meist bei akuten Sportverletzungen als Erstmaßnahme benutzt.
Kalte Gase:
Kaltluft mit einer Temperatur von minus 30 oder Stickstoff mit bis zu minus 160 Grad. Anwendung insbesondere bei rheumatischen Beschwerden.
Wickel:
etwa null bis 15 Grad. Er ist als altes Hausmittel bekannt. Anwendung mit Eiswasser getränkten Küchentüchern, Kaltmoor oder Quark.
Wattetupfer:
bis minus 195 Grad. Ein Wattetupfer wird vor der Anwendung in flüssigen Stickstoff getaucht, anschließend leicht auf die zu vereisende Stelle gedrückt, bis maximal 45 Sekunden.
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Text: Dr. med. Lutz Koch
Facharzt für Physikalische und
Rehabilitative Medizin
Wossidlostr. 21, 18181 Graal-Müritz
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