Fersensporn - Selbst zur Heilung beitragen

11.03.2022
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Ein Fersensporn macht das Gehen zur Qual. Den Übeltäter einfach entfernen lassen, um endlich wieder Ruhe zu haben, muss nicht sein, denn es gibt sanftere Möglichkeiten.


Bei jedem Schritt werden Betroffene an ihren Fersensporn erinnert. Sie berichten, dass es sich so anfühlt, als wenn sie in einen Nagel treten würden. Vor allem morgens nach dem Aufstehen sind die Beschwerden besonders groß.

 

Bei dem schmerzhaften Phänomen handelt es sich um eine allmähliche Verknöcherung von Gewebe am Ansatzpunkt der Sehnen am Fersenbein. Die Ursache für einen Fersensporn ist eine ständige Überbelastung des Fußes.

 

Der dauernde Reiz führt zu einer schmerzhaften Entzündung des Gewebes am Fersenbein. Winzig kleine Verletzungen entstehen an den überbeanspruchten Stellen der Sehnen.

 

Sie versucht der Körper durch eine natürliche Verkalkung zu reparieren, was langfristig zur Umwandlung des weicheren Ausgangsgewebes in eine knöcherne Struktur führt. An der Sehne bildet sich der so genannte Fersensporn.


Etwa fünf Prozent der Deutschen sind betroffen

Je nachdem, ob sich der Sporn oberhalb des Fersenbeins am Zugpunkt der Achillessehne ausbildet oder unterhalb an der Sehnenplatte der Fußsohle, spricht man vom oberen oder unteren Fersensporn.

 

Die unterschiedliche Bildung ist abhängig von der Belastung. Der untere Fersensporn tritt etwas häufiger auf als der obere. Oberer und unterer Fersensporn treten meist in unterschiedlichen Kontexten auf.

 

Sportler, Tänzer oder Bedienungen in der Gastronomie beispielsweise belasten sehr stark die Achillessehne, die die Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein verbindet.

 

Die ständige Überreizung führt zu kleinen Einrissen der Sehne, Narbenbildung und Entzündungen der Sehnenscheide. Die Folge sind belastungsabhängige, stechende Schmerzen.

 

Diese so genannte Achillodynie geht oft mit dem oberen Fersensporn einher. Häufiger noch als der obere ist allerdings der untere Fersensporn („Schmerzsyndrom Fersensporn“).

 

Betroffen ist hier der Ansatzpunkt zwischen dem Fersenbein und der Bindegewebsplatte an der Fußsohle, der so genannten Plantarfaszie. Sie verspannt das Längsgewölbe der Sohle zwischen Ferse und Zehenknochen.

 

Überlastungen des Gewebes können zu winzigen Verletzungen und Vernarbungen führen, die wiederum chronische Entzündungen unterhalten. Beim unteren Fersensporn ist ein morgendliches Schmerzphänomen als Anlaufschmerz charakteristisch.

 

Bei fortgeschrittener Erkrankung wird der Schmerz zum Dauerschmerz, so dass eine Fußbelastung nicht mehr umfänglich möglich ist. Auch vom unteren Fersensporn sind häufig Sportler betroffen, doch es kommen noch weitere begünstigende Faktoren hinzu.

 

So tritt das Schmerzsyndrom Fersensporn bevorzugt bei Menschen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf, Übergewicht und Fußfehlstellungen spielen ebenso eine Rolle wie Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht), schlechtes Schuhwerk, intensiver Sport, schwere körperliche Arbeit oder langes Stehen.


Natürliche Mittel gegen schmerzhafte Verknöcherung

Ultraschall und Röntgenbild bieten eine sichere Diagnosemöglichkeit. Bei der Behandlung empfiehlt es sich, zunächst mit allgemeinen und schonenden Maßnahmen zu beginnen.

 

Eine Reduktion der Fußbelastung und Abbau von Übergewicht sind erste Schritte, auch ein weicheres Schuhwerk, Schuheinlagen und Fersenkissen schaffen Erleichterung.

 

Krankengymnastische Übungen helfen, die Sehnen an der Wade und Fußsohle zu dehnen. Auch Akupunktur, Stoßwellentherapie und Röntgenentzündungsbestrahlung können im Einzelfall Hilfe bringen.

 

Medikamenteninjektionen (z. B. mit Kortison) und ein chirurgischer Eingriff sind als letzte Mittel angezeigt, wenn andere Verfahren keinen Erfolg gebracht haben.

 

Eine weitere Option ist aber auch der frühzeitige Einsatz des für den Laien zunächst ungewöhnlich klingenden homöopathischen Präparats Hekla lava. In der Homöopathie ist Hekla lava allerdings ein gängiges Präparat, wenn auch bisher eher in Fachkreisen bekannt.

 

Das Ausgangsmaterial ist Lavagestein oder vulkanische Asche mit einem hohen Anteil an Siliziumdioxid und Eisentrioxid. Einfluss genommen wird dabei auf das Grundgewebe zwischen den Zellen, das bei der Entzündungsentstehung eine maßgebliche Rolle spielt.

 

Für die entzündungshemmende Eigenschaft des Homöopathikums spricht, dass Schmerz und Schwellung zurückgehen, wie das Ärzte und Patienten unter Gabe von Hekla lava beschreiben.

 

Tipp: Aktiv gegen Fersensporn

Physiotherapeutische Übungen können dazu beitragen, den Bewegungsapparat des Fußes zu stärken. Bei Patienten mit dem Schmerzsyndrom Fersensporn muss vor allem die Plantarfaszie, die Sehnenplatte an der Sohle, gedehnt werden.


1. Stellen Sie sich an den Rand einer Treppenstufe – immer die unterste nehmen. Stützen Sie Ihre nach oben gezogenen Zehen an der Stufe ab. Jetzt führen Sie Ihr Knie langsam nach vorn. Sie spüren die Muskulatur der Zehenbeuger. Zugleich wird auch die Plantarfaszie gedehnt. Bleiben Sie in der Position für 20 Sekunden und wiederholen Sie die Übung drei Mal.


2. Knien Sie sich mit angestellten Fersen auf den Boden. Führen Sie jetzt Ihr Gesäß in Richtung Ferse. Gehen Sie aber nur so weit, bis Sie eine Dehnung in der Fußsohle und/oder den Zehen wahrnehmen. Keinesfalls überdehnen! Bleiben Sie 20 Sekunden in der Position.


3. Plantarfaszie massieren: Umgreifen Sie Ihren Vorderfuß mit einer Hand. Mit der anderen massieren Sie in Längs- und Querrichtung Ihre Fußsohle. Wenn Sie mit der vorderen Hand den Vorderfuß etwas zu sich herzanziehen, spüren Sie deutlich die feste, bindegewebige Struktur auf der Sohle. Dies ist die Plantarfaszie. Drei bis fünf Minuten je Fuß tun gut.

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Redaktion: © Praxiswunder
Foto: fizkes – Getty Images