Milchsäuretherapie bei Myalgien

07.05.2021
38_Milchsaeuretherapie
Weiterempfehlen
Kategorie:

Behandlung von Muskelschmerzen

Bei Muskelschmerzen (Myalgien) handelt es sich um Schmerzen der Skelettmuskulatur, die mit Verspannungen und Krämpfen einhergehen können. Die häufigsten Schmerzformen wie Muskelkater, -krampf, -prellung oder -faserriss entstehen durch muskuläre Überbeanspruchung im Rahmen von Sport.

 

Zur Schmerzlinderung werden in der Regel Analgetika, Basis-Antirheumatika und entzündungshemmende nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Unterstützend bei Myalgien hat sich die Milchsäuretherapie bewährt.

 

Akute Myalgien sind häufig und verschwinden nach ein paar Tagen von selbst. Dauern Muskelschmerzen länger als sechs Monate an, handelt es sich um chronische Beschwerden, die ein eigenständiges Krankheitsbild (Schmerzsyndrom) sein können.

 

Muskelschmerzen können sowohl lokalisiert als auch generalisiert auftreten. Die Beweglichkeit kann gravierend eingeschränkt sein, da sie mit Ermüdung, Verspannung und Verhärtung der betroffenen Muskeln einhergehen.

 

Mehr als Muskelkater

Am häufigsten werden Myalgien durch Verletzungen, z. B. durch Sportunfälle, Bewegungsmangel, Überbeanspruchung („Muskelkater“) oder Fehlhaltungen, wie langes Autofahren oder langes Sitzen bei Büro- und Bildschirmarbeit, verursacht.

 

Auch eine schwache Muskulatur, Mangelzustände und die Einnahme von Medikamenten (Statine) können Myalgien zugrunde liegen. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Patienten, die Statine erhalten, leiden unter meist milden Myalgien, Rhabdomyolysen sind jedoch sehr selten.

 

Weitere Faktoren, die an der Entstehung von Myalgien beteiligt sind, sind unter anderem systemische und rheumatische Erkrankungen, peripher- bzw. zentralnervösen Schädigungen, Durchblutungsstörungen, Stress und psychische Belastungen.

 

Darüber hinaus wird eine Schilddrüsenunterfunktion häufig von Muskelschmerzen begleitet: So haben bis zu 80 Prozent aller Patientinnen und Patienten mit Hypothyreose muskuläre Symptome wie Myalgien, Muskelkrämpfe und eine proximale Muskelschwäche.

 

Muskelschmerzen können auch Begleiterscheinung einer Infektion sein, beispielsweise Gliederschmerzen im Rahmen einer Erkältung. Die schmerzenden Muskelpartien finden sich vor allem im Schulter-, Nacken- und Rückenbereich und auch die Beine, vor allem die Oberschenkel, sind häufig betroffen.

 

Dabei sind die Muskelfasern unterschiedlich geschädigt, sodass sich die Schmerzen ebenfalls unterschiedlich äußern, auch bezüglich der Intensität.

 

Klassische Therapiemaßnahmen

Entsprechend unterschiedlich gestaltet sich auch die Therapie. Die nichtmedikamentöse Behandlung besteht aus Ruhe, Massagen, Physiotherapie, Hydrotherapie, Wärmebehandlung, Muskeltraining, Bewegung und Haltungskorrektur. Die lokale Schmerzbehandlung erfolgt beispielsweise mit Arnika- oder Diclofenac-Gel.

 

Nichtsteroidale Entzündungshemmer, Paracetamol oder Metamizol, werden zur symptomatischen Behandlung eingesetzt, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Muskelrelaxanzien werden bei schmerzhaften Muskelkrämpfen verabreicht.

 

Die klassische symptomatische Therapie mit Schmerzmitteln bringt zwar eine Erleichterung, ist jedoch keine langfristige Option bei chronischen Beschwerden.

 

Milchsäure gegen Muskelschmerzen

Muskelschmerzen werden in der naturheilkundlichen Praxis vor allem auf eine Übersäuerung des Bindegewebes zurückgeführt. Im Stoffwechsel kann entweder linksdrehende D-(-) Milchsäure gebildet werden oder die physiologisch wertvolle rechtsdrehende L+(-) Milchsäure. Rechtsdrehende Milchsäure dient als Puffersystem und baut Säurebelastungen im Organismus ab.

 

Die Therapie mit Milchsäure, die in der Homöopathie bereits eine lange Tradition hat, stellt somit bei Myalgien eine etablierte Behandlungsmöglichkeit dar.

Bei akuten Zuständen bis zur Dauer von einer Woche wird eine Ampulle bis zu dreimal täglich, bei chronischen Verlaufsformen einmal monatlich injiziert (per Injektion in die Vene oder in die Muskeln).

 

Je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso schneller können auf schonende Art Schmerzen und Chronizität vermieden werden.
_________________________________________________________________________
Redaktion: © Praxiswunder
Foto ©: Milenko Đilas/istock – getty images